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Delsin Rowe ist ein Draufgänger und durchaus begabter Sprayer, für den Gesetze nicht zu gelten scheinen. Anders verhält es sich bei seinem Bruder, welcher als Polizist die Gesetze hütet und Delsin bereits regelmäßig aufgrund von Vandalismus wegsperren musste.
Ein Draufgänger mit Superkräften
Die Geschichte von Infamous: Second Son spielt in einer Welt, in welcher einige Menschen aufgrund genetischer Mutationen besondere Kräfte besitzen und von der restlichen Bevölkerung als „Conduits“ bezeichnet werden. Das Department of Unified Protection, kurz D.U.P., hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Conduits konsequent zu jagen und auf brutale Weise wegzusperren. Das klingt doch ziemlich nach der Geschichte von „X-Men“, in welchen solche mit besonderen Kräften begabte „Mutanten“ lediglich anders benannt werden.

Delsin Rowe ist Draufgänger und durchaus begabter Sprayer indianischer Abstammung, für den Gesetze nicht zu gelten scheinen. Anders verhält es sich bei seinem Bruder, welcher als Polizist die Gesetze hütet und Delsin bereits öfters aufgrund von Vandalismus einbuchten musste. Nach einem Zwischenfall mit einem flüchtenden Conduit erhält Delsin plötzlich dessen Superkräfte, die ihn dazu befähigen, Rauch zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen.

So verwandelt er sich auf Knopfdruck in eine glühende Rauchwolke und durchdringt dadurch mühelos Hindernisse wie Maschendrahtzäune oder missbraucht Lüftungsschächte als praktische Abkürzungen zu den Dächern der Stadt. Außerdem findet er während einer Verfolgungsjagd gleich zu Beginn des Spiels eine praktische Eisenkette, mit welcher er sich fortan in bekannter „Ghostrider“-Manier gegen Gegner zur Wehr setzt. Delsin war also ohne es zu wissen schon immer ein Conduit, welcher sich der Kräfte anderer Conduits bemächtigen kann. Das hat mich doch gleich an die beliebte TV-Serie „Heroes“ erinnert, in welcher ein Bösewicht namens Sylar dieselbe Gabe besitzt und zu seinem eigenen Vorteil nutzt. Originalität geht anders.
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Auf geht´s nach Seattle!
Nach einem sehr unschönen Zusammentreffen mit dem D.U.P. und ihrer Chefin Augustine befinden sich die Bewohner von Delsins Dorf in einem lebensbedrohlichem Zustand, weswegen er und sein Bruder nach Seattle fahren, um Augustine zur Rechenschaft zu ziehen. Die Stadt ist komplett durch das D.U.P. abgeriegelt und zum Hochsicherheitsgelände gemacht worden. Das Ziel des Spieles ist es also, das D.U.P. aus der Stadt zu vertreiben und sich zu ihrer Anführerin Augustine durchzukämpfen. Im Laufe seines Abenteuers erlangt Delsin vier verschiedene höchst ansehnliche Superkräfte: Rauch, Neon und… die restlichen dürft Ihr selbst entdecken.

Um in Infamous: Second Son die jeweilige Kraft auch ständig nutzen zu können, muss Delsin diese immer mal wieder „aufladen“. Dazu entzieht er beispielsweise Rauch aus Schornsteinen, brennenden Autos oder Lagerfeuern. Für die Neon-Kraft bedient sich Delson beispielsweise der vielen zur Verfügung stehenden Neon-Reklamen der Stadt.

Eine fünfte Superkraft kündigt sich an
Es ist sogar gut möglich, dass Delsin noch eine fünfte Superkraft erlangen wird. Denn nach der Veröffentlichung des ersten Patches zum Spiel bietet Infamous: Second Son einen zusätzlichen Spielinhalt namens „Paper Trail“. Dieser besteht aus 19 Missionen, für deren Lösung Ihr sogar den PS4-Controller aus der Hand legen und Euch an Euren Rechner, Smartphone oder Tablet für Recherchen begeben müsst, um einen Kriminalfall zu lösen und einen flüchtigen Papier-Conduit zu jagen. Zum Zeitpunkt dieses Tests war es noch nicht möglich, alle Zusatzmissionen zu lösen, da diese Woche für Woche freigeschaltet werden.
Superheld oder Superschurke – was darf´s sein?
Der Spieler entscheidet selbst, ob er Delsin im Spielverlauf zu einem geliebten Superhelden oder gefürchteten Superschurken entwickeln möchte. Durch die getroffenen Entscheidungen innerhalb leider nur weniger Zwischensequenzen erhält Delsin entweder ein gutes oder böses Karma, was sich sowohl optisch als auch im Bezug auf die zur Verfügung stehenden Kräfte auswirkt.

Außerdem spielt es auch eine Rolle, ob Delsin unschuldige Bürger während seines Kampfes tötet oder verschont, Gegner umbringt oder am Boden festnagelt, friedliche Demonstranten brutal ermordet oder Drogendeals auf heldenhafte Weise verhindert. Jede Handlung im Spiel hat direkten Einfluss auf das erlangte Karma und lässt Delsin entweder zur guten oder bösen Seite kippen – mit entsprechend neu freigeschalteten Superkräften.
Wählt man als Spieler den anspruchsvolleren Weg des Superhelden, so erfordert dies ein strategischeres Vorgehen während der Kämpfe, damit mögliche Zivilisten nicht verletzt oder gar getötet werden. Außerdem ballert man als Superheld nicht wild drauf los oder bombt seine Gegner einfach aus dem Weg, sondern macht diese durch geschickt platzierte Treffer bewegungsunfähig und verschont somit ihr Leben.
Fantastische Grafik bei offener Spielwelt
Infamous: Second Son zeigt in meinen Augen als erstes Spiel für die Playstation 4 deutlich, zu was die neue Konsole imstande ist. Optisch ist das Spiel ein echter Leckerbissen: Die Entwickler haben verschiedene Bezirke von Seattle für das Spiel detailliert nachgebildet und Straßen wirken durch zahlreiche Einwohner, Straßenmusiker, Demonstranten, Polizisten und schicke Autos überzeugend lebendig.

Das Spiel wechselt story-abhängig zwischen verschiedenen Tageszeiten, wovon mich vor allem die Passagen am frühen Abend und in der Nacht besonders überzeugten. Die zahlreichen leuchtenden Neon-Reklamen, nasse Straßen mit reflektierenden Lichtern der Stadt und natürlich die zahlreichen Kämpfe mit verschiedensten Superkräften sehen einfach fantastisch aus.

Viele Nebenaufgaben verlängern die Spieldauer
Spieler können mit Delsin die gesamte Stadt frei erkunden, die Dächer der Hochhäuser erklimmen, Nebenaufgaben erledigen oder auch nur der reinen Hauptgeschichte folgen. Ich empfehle Euch aber unbedingt, die vielen zur Verfügung stehenden Nebenaufgaben zu lösen und Seattle im Laufe des Spieles komplett vom D.U.P. zu befreien. Das Spiel mag am Anfang ein wenig simpel und wenig originell erscheinen, doch sobald man sich einmal auf das eingängige Spielprinzip und die hervorragende Steuerung eingelassen hat, lässt es einen nicht mehr los und auch die Geschichte gewinnt an Fahrt. Es macht einfach unheimlich Spaß, als Superheld oder Superschurke durch die Stadt zu rennen, von Dach zu Dach zu springen oder zu fliegen und die verschiedenen Superkräfte zu erforschen und weiterzuentwickeln.

Das gesamte Spiel erstrahlt in voller HD-Auflösung von 1080p bei einer Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde – bei einigen wenigen Szenen mit sehr vielen Explosionen und Effekten ging die Bildrate allerdings auch mal in die Knie.
Mein Fazit: Das erste große Spiel der PS4
Für mich stellt Infamous: Second Son eindeutig das bisher beste für die Playstation 4 erhältliche Spiel im Bereich der Action-Adventures dar. Das Abenteuer gewinnt zu Beginn nur langsam an Fahrt, kann dann aber durch eine zwar ziemlich klischeehafte, doch trotzdem spannende Geschichte, zahlreiche optisch wie auch spielerisch überzeugende Superkräfte und einer überzeugenden Spielwelt begeistern.
Ich habe mich im Spiel für den anspruchsvolleren Weg des Superhelden entschieden, werde Infamous: Second Son aber sicherlich nochmal als Superschurke durchspielen, da es noch einmal ein völlig anderes Spielgefühl ist, ohne Rücksicht auf Verluste die ganze Stadt Seattle auf den Kopf zu stellen. Ich kann Infamous: Second Son jedem Besitzer einer Playstation 4 wärmstens empfehlen!
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